Angriff auf ein Büro von Médecins du Monde in Gaza: eine Verletzung des Völkerrechts

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Drohnen haben am Dienstag, dem 10. Juni 2025, ein Gebäude im Gazastreifen getroffen, in dem sich auch ein Büro von Médecins du Monde befand.
Eingetragener Bürostandort bei den israelischen Militärbehörden
Ersten Berichten zufolge wurden bei dem Anschlag in der Stadt Deir al-Balah mindestens acht Menschen getötet: vier Kinder, ein Jugendlicher und drei Erwachsene. Sie befanden sich alle im obersten Stockwerk des Gebäudes, das direkt von dem Geschoss getroffen wurde. Das Médecins du Monde-Team entging dem Angriff, weil sich wegen des Opferfestes, ein Feiertag, zu diesem Zeitpunkt keine Mitarbeitenden der Organisation dort aufhielten.
Die israelischen Behörden waren über die Anwesenheit von Médecins du Monde in dem Gebäude informiert und es war offiziell als geschütztes Gebäude deklariert. Das bedeutet, dass es im Rahmen der humanitären Koordinierungsabkommen nicht angegriffen werden darf. Wie schon bei früheren israelischen Militärschlägen erhielt das Team der Organisation jedoch keine Vorwarnung, die eine Evakuierung des Gebäudes ermöglicht hätte.
Das Gebäude befindet sich in einem Gebiet, das zahlreiche Büros von Nichtregierungsorganisationen beherbergt und bislang relativ unberührt von Bombardierungen geblieben war. Deshalb haben dort viele Zivilist*innen aus dem nördlichen Gazastreifen Zuflucht gesucht, denen die Teams von Médecins du Monde medizinische und psychologische Hilfe leisten.
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