CLINIQUE MOBILE à Almande (au nord de Petit Goave), à 2 heures de route principale, en empruntant une route rocailleuse et escarpée. Bertino (surnommé Sava), 17 ans, avec sa petite sœur, Rayley (5 ans) et sa mère, Mirleine. 2023 Haiti © Nadia Todres

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Haiti

5.5 Millionen

Menschen, d. h. fast die Hälfte der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
(OCHA, 2024)

310'000 Menschen

sind Binnenvertriebene.

Der Kontext

Haiti ist mit einer der tiefsten humanitären Krisen der letzten Jahrzehnte konfrontiert, die durch sozioökonomische, sicherheitspolitische und ökologische Herausforderungen genährt wird. Die anhaltende politische Instabilität und die zunehmende Unsicherheit haben zu massiven Binnenvertreibungen geführt, durch die Hunderttausende Menschen der Gefahr von Gewalt, Ausbeutung und extremer Unsicherheit ausgesetzt sind.

Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen – einschließlich sauberem Wasser, Gesundheit, Bildung und Ernährung – ist für einen Großteil der Bevölkerung nach wie vor stark eingeschränkt.

Die humanitären Bedürfnisse werden durch wiederkehrende Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikane verschärft, die die Infrastruktur und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden weiter schwächen.

Médecins du Monde engagiert sich seit 1995 in Haiti, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, die sexuelle und reproduktive Gesundheit zu fördern und geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen. MdM arbeitet mit institutionellen Partnern und lokalen Organisationen zusammen, um die Grundbedürfnisse der von wiederkehrenden Krisen betroffenen Gemeinden zu decken.

Bekämpfung von geschlechtsbezogener Gewalt

Médecins du Monde setzt sich durch Aufklärungs- und Betreuungsprogramme für den Schutz und die Unterstützung von Gewaltopfern ein. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern richten wir Gemeindewachkomitees ein, klären die Bevölkerung über VBG auf und stärken sichere Räume, in denen Gewaltopfer medizinische, psychologische und rechtliche Hilfe erhalten können.

Médecins du Monde engagiert sich auch in den Siedlungen der Binnenvertriebenen, insbesondere im Großraum Port-au-Prince und in der Region Les Palmes.

Die medizinische und psychosoziale Betreuung von Überlebenden ist das Herzstück ihrer Aktivitäten. Darüber hinaus führt die Organisation Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu geschlechtsspezifischer Gewalt durch, die sich an Gemeindeführer, den Gesundheitssektor, das Bildungswesen (Schulen, Lehrer, Schüler, Eltern) und die Justiz richten.

Stärkung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit

In Haiti entbinden 64% der Frauen außerhalb des Krankenhauses, was bei Komplikationen für Mutter und Kind tödlich sein kann.

Médecins du Monde begleitet und unterstützt die Krankenhäuser und Gesundheitszentren in der Region Goâvien bei der Behandlung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit durch Schulungen und Coaching, insbesondere im Hinblick auf die Qualität der Betreuung von schwangeren Frauen. Sie sensibilisiert traditionelle Heilpraktiker (Matronen, Hougans) für die Bedeutung der medizinischen Betreuung von Gebärenden und der Entbindung in Gesundheitseinheiten.

Umgang mit gesundheitlichen und epidemischen Krisen

Angesichts der wiederkehrenden Gesundheitskrisen, insbesondere des Wiederaufflammens der Cholera-Epidemie, unternahm MdM Anstrengungen, um die haitianischen Gemeinschaften zu sensibilisieren und zu schützen.

Aktivitäten von MdM, um die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen
Im Jahr 2023 :
- 140’000 Menschen sind über Hygienepraktiken aufgeklärt worden.
- 25 Gesundheitseinrichtungen wurden für die Behandlung von Cholerafällen ausgerüstet.
- 2 mobile Kliniken wurden eingesetzt, um den Zugang zu medizinischer Versorgung in den entlegensten Gebieten zu verbessern.
- 5 orale Rehydrierungsstationen wurden eingerichtet.
- über 2’000 Wohnungen wurden dekontaminiert.

Gemeinschaften begleiten und befähigen

In einem Umfeld großer Unsicherheit bemüht sich MdM um die Stärkung der Gemeinschaften, indem sie lokale Initiativen unterstützt und die Kapazitäten der Gesundheitseinrichtungen stärkt. Wir begleiten die lokalen Gesundheitseinrichtungen, damit sie qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbieten können, während wir gleichzeitig Gemeindeführer ausbilden und den Dialog zwischen den lokalen Akteuren fördern. Dieser Ansatz gewährleistet eine kontinuierliche Gesundheitsversorgung und unterstützt lokale Initiativen im Bereich Gesundheit und Rechte.